Das goldgelbe und leicht nussig schmeckende Leinöl wird kalt aus dem Leinsamen gepresst und ist sehr gesund. Raffiniertes Leinöl hat eine hellere Farbe. Heiß gepresstes Leinöl allerdings eignet sich nicht für die Küche, sondern kommt vorwiegend in der Industrie zum Einsatz, wie beispielsweise als Bindemittel für Farben oder für die Möbelpolitur. Da es mittlerweile alle Arten von Speiseölen gibt, ist das Leinöl ziemlich in Vergessenheit geraten, aber aufgrund seiner wertvollen Inhaltsstoffe sollte das eigentlich nicht der Fall sein.
Inhaltsverzeichnis
Was sind die Nährwerte vom Leinöl?
100 ml Leinöl enthält 884 Kalorien, da es einen Fettgehalt von 100 g hat. Der Fettgehalt besteht allerdings aus 68 g mehrfach ungesättigten Fettsäuren, sowie aus 18 g einfach ungesättigten Fettsäuren. Der Rest setzt sich aus gesättigten Fettsäuren zusammen, sowie aus 0,1 g Transfettsäure. Leinöl ist deshalb eine der besten Quellen, was die für unseren Körper wichtigen Omega-3-Fettsäuren in den Leinsamen angeht, da fetter Fisch im Vergleich höchsten 3 bis 5 Gramm davon enthält.
Desweiteren sind in diesem wertvollen Öl auch Schleimstoffe enthalten, Eiweiß, Lecithin, Provitamin A, Vitamine B, C, D, E und Vitamin K, lebensnotwendige Mineralstoffe und Spurenelemente wie Eisen, Kalzium, Kalium, Kupfer, Jod, Magnesium, Natrium und Zink.
Flachs enthält aber auch Linamarin. Dabei handelt es sich um einen pflanzlichen Giftstoff, der bei der Verdauung in Blausäure zersetzt wird. Diese sogenannten cyanogenen Glycoside sind aber auch in anderen Nahrungsmitteln wie beispielsweise in der Maniokwurzel oder in der Limabohne enthalten. Auch Pflaumen, Pfirsiche, Sauerkirschen oder Mandeln zählen übrigens mit zu den cyanogenen Pflanzen.
Wie gesund ist Leinöl?
Ob Leinöl gesund ist oder nicht, ist natürlich eine sehr wichtige Frage. Allerdings geht man auch davon aus, dass Leinöl sicherlich nicht in großen und giftigen Mengen verzehrt wird. Ansonsten trägt auch unsere vorhandene Salzsäure im Magen dazu bei, dass nur geringe Mengen an Blausäure entstehen können. Gefahr besteht im Prinzip nur dann, wenn die körpereigene Entgiftung nicht mehr ausreichend funktioniert. Beim Verzehr von 100 g Leinsamen als Beispiel, entsteht ca. 20 mg Blausäure. Letal sind allerdings zwischen 1 und 2 mg pro Kilogramm Körpergewicht, was bei einem Durchschnittsmenschen bei rund 150 mg Blausäure der Fall sein kann. (Siehe dazu: Leinsamen Dosierung)
Leinöl kann laut zahlreichen Ernährungsexperten durchaus täglich eingenommen werden. Der tägliche Bedarf von Omega-3-Fettsäuren wird schon durch die Einnahme von nur einem Esslöffel gedeckt, ein Überschuss dient dann dem Fettstoffwechsel zur Energiegewinnung. Schwangere und Kranke können einen höheren Bedarf aufweisen. Mehr als zwei bis höchstens drei Esslöffel sind allerdings nicht unbedingt empfehlenswert. Inwiefern Leinöl gesund ist, hängt natürlich auch von der Qualität des Produktes ab, sowie auch von der Aufbewahrung.
Um von den wertvollen Nährstoffen besser profitieren zu können, wird zu Bio-Qualität geraten. Durch die mehrfach ungesättigten Fettsäuren wird das luftempfindliche Leinöl allerdings auch sehr schnell ranzig. Das Öl sollte deshalb unbedingt im Kühlschrank aufbewahrt und in kurzer Zeit aufgebraucht werden. Es ist deshalb ratsam, nur die benötigte Menge einzukaufen und nicht auf Vorrat.
Wie ist die Wirkung von Leinöl?
Wirkung von Leinöl gesund und nicht giftig ist, sollte jetzt eigentlich geklärt sein. Aber inwiefern ist Leinöl überhaupt für unsere Gesundheit sehr gut? Aus der Werbung wissen wir, dass die Omega-3-Fettsäuren empfehlenswert bei Herz- und Kreislauferkrankungen sind, aber auch die Blutfettwerte können damit verbessert werden.
Ansonsten hilft Leinöl auch bei Beschwerden wie:
- Husten
- Heiserkeit
- Wechseljahresbeschwerden
- Hyperaktivität
- Hautprobleme
- Magen- und Darmbeschwerden wie Verstopfung
- Depressionen
- Schutz vor freien Radikalen
- Konzentrationsschwächen
- Diabetes
- Nierenprobleme
- Arthrose
- Arteriosklerose
- Krampfadern
- Geschwächtes Immunsystem
- Allergien
- Entzündungen
Das Leinöl gesund ist, wird aber auch daraus ersichtlich, dass mit diesem flüssigen Gold das Risiko von Herzinfarkten, Schlaganfällen und Thrombosen gesenkt werden kann. Allerdings nur, wenn es sich um eine tägliche und regelmäßige Einnahme handelt.
Wie ist die Verwendung von Leinöl?
Leinöl eignet sich vorwiegend für die Zubereitung von kalten Gerichten oder indem man einige Tropfen Öl auf bereits erhitzte Speisen gibt. Der Geschmack ist ideal in Kombination mit Quark oder Joghurt, mit Fischgerichten oder auch für Käse- und Gemüsezubereitungen, wie Pellkartoffeln als Beispiel. Leinöl sollte nicht zum Kochen oder Braten benutzt werden, da es durch das Erhitzen nicht nur an Geschmack verliert, sondern auch die Verträglichkeit beeinträchtigt wird. Ansonsten kann man Leinöl auch zum Müsli hinzufügen, zu Smoothies oder auch zu Suppen.
Ranzig gewordenes Leinöl sollte man aufheben, da einige Tropfen in das Badewasser zu einer entspannten und geschmeidigen Haut beitragen oder auch zum Einreiben bei trockener und rissiger Haut. Aber auch die Haustiere können von dem Leinöl profitieren, indem man einen halben Löffel davon unter das Futter mischt, damit das Fell wieder richtig schön glänzt. Ansonsten kann man auch die Schuhsohlen mit Leinöl einreiben, damit sie nicht mehr quietschen, fleckige Möbel aus Holz damit behandeln oder einige Tropfen Öl in eingetrocknete Farben mischen. Es lässt sich also wirklich extrem vielseitig einsetzen.
Wer sich nicht für den Leinöl Geschmack begeistern kann, sollte sich für die Einnahme der Kapseln entscheiden, die im Prinzip je nach Hersteller und Marke, die gleichen Nährwerte aufweisen, wie das Bio-Öl.
Fazit: Super Gesund!
Das Leinöl gesund ist, sollte jetzt absolut keine offene Frage mehr sein. Auch wenn bei der Verdauung Blausäure entstehen kann, sind die Mengen viel zu gering um schädlich zu sein. Desweiteren hat auch sicherlich niemand Appetit, eine Flasche Öl zu verzehren. Es kommt also beim Leinöl oder beim Leinsamen immer auf die Mengen darauf an, denn im Prinzip sind sehr viele Nahrungsmittel in übertriebenen Mengen schädlich. Leinöl ist gesund und sollte deshalb auf keinen Fall auf Ihrem Ernährungsplan fehlen. Da es sehr schnell ranzig wird, muss die geöffnete Flasche kühl aufbewahrt werden. In der Regel ist das Öl dann auch drei bis vier Wochen haltbar.