Die sehr kleinen Leinsamen sind schon seit Urzeiten bekannt, dass sie ein erstklassiges Hausmittel bei Magen- und Darmbeschwerden sind. Die leicht nussig schmeckenden Samen sind also nicht nur deshalb so beliebt, weil sie in Mehrkornbrötchen, Müsli, Riegeln und natürlich auch im Leinsamenbrot ein sehr gesunder und wertvoller Bestandteil sind. Leinsamen lässt sich aufgrund seiner wichtigen Inhaltsstoffe wirklich sehr vielseitig für die Gesundheit einsetzen. Allerdings kommt es dabei auf die Mengen, auf den Zweck und natürlich auch auf die jeweilige Dosis zur Anwendung an. Ob Leinsamen abführend ist oder nicht, hängt also erst einmal davon ab, wie wir ihn für diesen Zweck überhaupt zubereiten. Aandernfalls kann er auch bei Durchfall ein sehr gutes Hausmittel ohne Nebenwirkungen sein.
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Wie wirken Leinsamen auf die Verdauung?
Leinsamen enthält ca. 40 % Leinöl, von dem ca. die Hälfte mehrfach ungesättigte Omega 3 Fettsäuren sind. Desweiteren sind wertvolle Schleimstoffe, Lecithin, Eiweiß, Vitamine, Linamarin und auch noch andere Säuren darin enthalten. Das Leinsamen abführend sind, liegt allerdings an den Schleimstoffen und auch an den enthaltenen Ballaststoffen. Die winzigen Samen quellen im Dickdarm bei der Verdauung auf und vermehren dadurch um ein mehrfaches das Volumen vom Kot im Darm. Je größer das Stuhlvolumen im Darm ist, desto mehr Druck wird auf die notwendigen Darmbewegungen ausgeübt, um den Inhalt auszuscheiden. Aber nicht nur deswegen ist Leinsamen abführend, da auch Schleimstoffe zu einer besseren Verdauung beitragen.
Beim Aufquellen kommt es dabei zu einer schleimigen Konsistenz, die den Darminhalt aufweicht und auch noch viel gleitfähiger macht. Die Schleimstoffe wirken wie ein guter Schutzfilm auf die Magen- und auch auf die Darmschleimhäute. Deshalb ist der Leinsamen auch bei chronischen Verstopfungserscheinungen ein ausgezeichnetes Mittel. Auch bei Symptomen wie Gastritis kann der Leinsamenschleim verwendet werden. Leinsamen ist nicht ratsam bei akuten Entzündungen im Magen- und Darmbereich, bei Darmverschluss, bei einer verengten Speiseröhre und auch nicht bei Schluckbeschwerden.
Wie ist die Dosierung als Abführmittel bei Leinsamen?
Beim Leinsamen ist die Dosis und auch die Einnahme von Flüssigkeit sehr wichtig. Damit Leinsamen abführend wirkt, muss unbedingt sehr viel Wasser getrunken werden. Ansonsten muss er die zum quellen benötigte Flüssigkeit aus dem Darm holen und macht die Stuhlkonsistenz ansonsten noch viel härter. Es ist deshalb ratsam, die zehnmalige Menge an Wasser zu trinken. Ein Esslöffel Leinsamen sind in etwa 10 Gramm, weshalb ein Glas Flüssigkeit dazu empfehlenswert ist, damit der Leinsamen abführend wirkt. Bei Kindern nimmt man in der Regel nur die halbe Dosierung, im Zweifelsfall sollte man sicherheitshalber lieber den Kinderarzt um Rat fragen.
Asonsten kann Leinsamen selbstverständlich auch bei Durchfall eingenommen werden, wobei es in diesem Fall allerdings um geringere Flüssigkeitswerte geht, damit der Stuhl wieder hart werden kann. Der kleine Samen hat im Prinzip eine so gute Wirkung, dass er auch in der Medizin als Mittel ohne schädliche Nebenwirkungen empfohlen wird. Wichtig ist aber in beiden Fällen, wegen dem hervorragendem Quelleffekt, auf das Trinken zu achten. Wer Leinsamen für Darmentzündungen einnehmen möchte, sollte ihn mit reichlich Flüssigkeit erst einmal vorquellen lassen oder in nur in Form von Schleim einnehmen, wie beispielsweise bei einer Gastritis. In diesem Fall setzt man 2 TL unzerkleinerten Leinsamen mit 150 ml Wasser an, damit er eine halbe Stunde ziehen kann.
Wie oft kann er eingenommen werden?
Im Prinzip ist Leinsamen unbedenklich, da er aber auch Blausäure enthält, sollte man bei den Mengen nicht übertreiben und sich an die Dosierungsanweisungen für Leinsamen halten. Ein Esslöffel davon dreimal täglich, sollte durchaus ausreichend sein, damit Leinsamen abführend wirkt. Eine höhere Dosis davon ist in der Regel nicht notwendig, da auch die typischen Schmerzen bei Verstopfung schnell nachlassen, wenn der Leinsamen richtig und mit ausreichend Flüssigkeit eingenommen wird. Mit einer regelmäßigen Einnahme kann man den Verstopfungen natürlich auch schon im Voraus vorbeugen und es gar nicht so weit kommen lassen. Ansonsten sind im Leinsamen übrigens sehr viele Kalorien enthalten, weshalb man vor allem beim Abnehmen diesen Faktor im Auge behalten sollte.
Leinsamen sollte nicht gleichzeitig mit Medikamenten eingenommen werden, da die Wirkung der Medizin beeinträchtigt werden kann. Es ist deshalb auf einen längeren Zeitabstand bei der Einnahme zu achten. Auch Diabetiker, die auf Insulin angewiesen sind, sollten gegebenenfalls ihre Einnahmezeiten besser anpassen, damit auch wirklich keine zeitnahe Aufnahme von Leinsamen und Insulin der Fall ist. Bei Zweifeln sollte man sich allerdings immer an den Hausarzt wenden.