Der kleine Leinsamen zählt mittlerweile schon seit einiger Zeit zu den besten Superfoods, aber sind Leinsamen gesund? Flachs ist eine der ältesten Kulturpflanzen überhaupt, Leinen galt früher als der wichtigste Rohstoff für Textilien und der Samen der Flachsflanze war ein beliebtes Heilmittel gegen sehr viele Beschwerden. Die wichtigsten Inhaltsstoffe und Nährwerte vom Leinsamen befinden sich in der Schale, wo sehr viele Schleimstoffe ansässig sind. Diese schleimigen Stoffe binden vorhandenes Wasser im Darmtrakt und quellen auf, was sich auf eine Anregung der Verdauung auswirkt. Durch die im Leinsamen enthaltenen fetten Öle kommt es zu einem guten Schmiereffekt im Darm, was den leichten Weitertransport vom Darminhalt ermöglicht. Leinsamen ist aber nicht nur gut für die Verdauung, sondern hat noch weitere wichtige und gesunde Inhaltsstoffe. Inwiefern Leinsamen gesund ist, sieht man an der nachstehenden Tabelle.
Inhaltsverzeichnis
Für was ist Leinsamen gesund?
Verdauungsprobleme |
Trockene Haut |
Pickel und Akne |
Diabetes |
Herz- und Kreislauf System |
Cholesterin |
Stärkt das Immunsystem |
Höheres Wohlbefinden |
Gleicht Mangelerscheinungen aus |
Kurbelt den Stoffwechsel an |
Wirkt entzündungshemmend |
Beugt angeblich Krebs vor |
Leinsamen ist ein richtiges Superfood, aber man sollte den Samen trotzdem nur in moderaten Mengen verzehren.
Ab welcher Menge sind Leinsamen ungesund?
Die empfohlene Einnahme von Leinsamen liegt bei 2 Esslöffeln täglich, also bei 20 Gramm. Auch bei der Zubereitung von Rezepten mit Leinsamen ist auf diesen Wert zu achten. Zu den Inhaltsstoffen von Leinsamen zählen nicht nur die für den Organismus wichtige Linolsäuren, sondern auch cyanogene Glycoside, also ein Pflanzengift in denen Linustatin und Neolinustatin enthalten ist. Dabei handelt es sich um eine Vorstufe von Blausäure. In der Regel ist dieses Pflanzengift bei der Aufnahme von normalen Mengen allerdings unschädlich, da eine Vergiftung durch den geringen Wassergehalt vom Leinsamen verhindert wird und auch bei einer Erhitzung die Glykoside zerstört werden. Unbehandelter Leinsamen, also kein gepulverter Samen, wird normalerweise unverändert ausgeschieden, weshalb sich die meisten Inhaltsstoffe auch überhaupt nicht im Verdauungssystem ausbreiten können.
Auch bei einem dauerhaften Verzehr von Leinsamen gibt es in der Regel keine Probleme, es ist also nicht schlimm, wenn man gelegentlich etwas mehr als nur 20 Gramm täglich davon einnimmt, da Leinsamen gesund ist. Leinsamen sollte allerdings nicht zum gleichen Zeitpunkt wie Medikamente verzehrt werden, da die Aufnahme im Darm dadurch behindert werden kann. Empfehlenswert ist einen Zeitraum von mindestens zwei Stunden vergehen zu lassen.
Wann sollte man lieber auf Leinsamen verzichten?
Im Normalfall ist Leinsamen gesund und auch ein sehr gutes Hausmittel bei Verdauungsproblemen, egal ob es sich dabei um Durchfall oder um Verstopfungen handelt. Entscheidend für die jeweilige Therapie ist hier die Flüssigkeitsmenge die zum Quellen benötigt wird. Als Mittel gegen Verstopfung muss der Leinsamen mit sehr viel Flüssigkeit eingenommen werden, empfehlenswert ist die zehnfache Menge, damit der Darminhalt besser durch die Schleimstoffe transportiert werden kann. Bei Durchfall sollte man weniger Wasser oder eine andere Flüssigkeit trinken. Dadurch muss der Leinsamen die zum Quellen benötigte Feuchtigkeit aus dem Darm ziehen, wodurch die Stuhlkonsistenz verdichtet wird.
Verzichten sollte man bei Schluckbeschwerden, wenn ein verengter Mageneingang oder eine verengte Speiseröhre der Fall ist. Auch bei akuten Entzündungen im Magen- und Darmbereich sollte man sicherheitshalber erst einmal den Arzt konsultieren. Nicht empfehlenswert ist die Einnahme von Leinsamen auch bei Darmverschluss. Insulinpflichtige Diabetiker sollten ebenfalls ihren Hausarzt fragen ob es notwendig ist, die Insulindosis bei Leinsamenanwendungen anzupassen.
Gut zu wissen
Bei Verdauungsproblemen hilft Leinsamen nicht sofort, sondern erst nach mehreren Tagen. Man muss also nicht am nächsten Tag die Menge verdoppeln. Wichtig ist auf jeden Fall täglich viel zu trinken, damit die im Leinsamen enthaltenen Schleimstoffe nicht das Darminnere verkleben oder damit es nicht zu einem Darmverschluss kommt.
Die geringste „Leinsamen Wirkung“ haben übrigens die ganzen Samen, weshalb man die kleinen Samenkörner unbesorgt als Zugabe in das Müsli, Joghurt, Brot oder natürlich auch für andere Speisezubereitungen problemlos verwenden kann. Um mit Leinsamen gesund zu werden und sich wohler zu fühlen, kann man auch Suppen, Salate, Smoothies und Kräutermischungen damit anreichern um von den enthaltenen Nähr- und Mineralstoffen besser zu profitieren.
Für was ist Leinsamen sonst noch gut?
Leinsamen und Leinöl sorgen für ein gesteigertes Wohlbefinden und sind auch als Anti-Aging Food bekannt. Haut und Haare werden durch Leinsamen verschönert, da die Zellstruktur unterstützt wird. Inwiefern Leinsamen gesund für den eigenen Organismus ist, kann man also bei 2 Esslöffeln täglich unbesorgt ausprobieren. Gegebenenfalls kann es allerdings zu Blähungen kommen, besonders dann, wenn der Körper ansonsten nicht viel oder überhaupt keine Hülsenfrüchte und Samen in der Ernährung gewohnt ist. Ansonsten sind die enthaltenen Substanzen für die Gesundheit durchaus sehr förderlich. Sie senken nachweislich den Cholesterinspiegel, sind ein hervorragendes Hausmittel bei Verdauungsproblemen und kommen in letzter Zeit auch in der Krebsforschung erfolgreich zum Einsatz.
Angeblich können Leinsamen durch die enthaltenen Lignane auch die typischen Nebenerscheinungen in den Wechseljahren erleichtern, also Schweißausbrüche und Hitzewallungen. Lignane sind östrogenartige Substanzen die in den Schmierstoffen vorkommen. Ein leichter Mangel an Östrogen kann deshalb auch durch die Einnahme von Leinsamen behilflich sein, noch dazu wenn man unter Wechseljahrbeschwerden oder unter Osteoporose leidet.
Fazit
Wer Wert auf seine Gesundheit legt, sollte also auf jeden Fall Leinsamen in die Ernährung mit einbeziehen. Obwohl manche Themen wie die Heilwirkungen bei Krebs noch umstritten sind, steht auf jeden Fall fest, dass es sich bei diesen kleinen Körnern um echtes Powerfood handelt. Wer also täglich ein bis zwei Esslöffel unter die Speisen mischt, sollte mit Sicherheit nicht an Vitamin- oder Mineralstoffmangel leiden, sondern sich wieder rundherum wohlfühlen. Leinsamen spielt übrigens schon seit sehr vielen Jahren auch eine wichtige Rolle bei den Sportlern, aufgrund der wertvollen Inhaltsstoffe und die enthaltenen Omega 3 Fettsäuren.