Leinsamenöl

LeinsamenölLeinsamenöl oder Leinöl hat einen heuartigen und leicht nussigen Geschmack. Es wird aus den reifen Leinsamen der Flachspflanze hergestellt. Hat es eine goldgelbe Farbe, dann handelt es sich um kaltgepresstes Öl, da bei der warmen Pressung die Farbe dunkler ist. Kaltgepresstes Leinöl ist qualitativ sehr hochwertig. Bei diesem Verfahren zur Herstellung werden die Inhaltsstoffe der Samen schonend gelöst, so dass die charakteristischen Eigenschaften vom Leinsamen im Öl gewährleistet werden.

Das Leinsamenöl enthält hochwertige Omega-3-Fettsäuren, die für unsere Gesundheit sehr wichtig sind. Schon im Mittelalter und im antiken Griechenland kam dieses Pflanzenöl zur Behandlung von zahlreichen Beschwerden erfolgreich zum Einsatz. Mittlerweile ist Leinsamenöl in vielen Produkten enthalten, nicht nur in der Ernährung, sondern auch in der Industrie und im Handwerk.

Welche Inhaltsstoffe hat Leinöl?

In 100 g Leinsamenöl sind folgende Nährwerte enthalten:

Leinsamenöl Nährwerte
884 Kalorien
9 g Gesättigte Fettsäuren
68 g Mehrfach gesättigte Fettsäuren
18 g Einfach ungesättigte Fettsäuren
0,1 g Transfettsäuren

Bei den mehrfach ungesättigten Fettsäuren handelt es sich um Omega-6-Linolsäure, sowie zwischen 50 und 70 % Omega-3-Linolensäure. Aber auch Provitamin A, Vitamine der Gruppe B, C, D, E, K und wichtige Spurenelemente sind in diesem gesunden Öl enthalten. Ein weiterer wichtiger Inhaltsstoff vom Leinsamenöl sind die hormonartigen Lignane, die eine ausgezeichnete antioxidative Wirkung haben.

Welche Wirkung hat das Leinöl?

Leinsamenöl kaufenLeinöl oder Leinsamenöl hat im Vergleich zu anderen Pflanzenölen den größten Anteil an Omega-3-Fettsäuren, der sogar zehnmal höher ist, als im Fischöl. In fetten Seefischen als Beispiel sind bei 100 g Menge nur etwa 3 g von diesen gesunden Fettsäuren enthalten. Es ist empfehlenswert, täglich 0,3 Gramm Omega-3-Fettsäuren einzunehmen, bei Herz- und Kreislauf-Erkrankungen darf es auch etwas mehr sein. Leinsamenöl ist aber nicht nur bei Herz- und Kreislauf-Beschwerden empfehlenswert, sondern auch um die Konzentrationsfähigkeit und Sehkraft zu stärken und um hohe Blutzuckerwerte zu senken. Unter ärztlicher Anleitung kann durch das Leinsamenöl der Cholesterinspiegel nachhaltig gesenkt werden. Es ist ideal um Diabetes und Krebs vorzubeugen, um die Nierenwerte zu verbessern und um die Abwehrkräfte von Schleimhäuten zu stärken, was für Allergiker sehr positiv ist.

Da die im Leinöl enthaltenen Pflanzenstoffe eine gute antioxidative Wirkung haben, werden die Körperzellen von den schädlichen freien Radikalen sehr gut geschützt. Damit man von den gesundheitsfördernden Eigenschaften profitieren kann, muss man allerdings auf die Qualität des Leinsamenöls und auch auf die Frische achten. Es wird schnell ranzig und sollte nach der Öffnung unbedingt im Kühlschrank aufbewahrt werden. Das Leinöl war übrigens schon vor vielen Jahren ein beliebtes Hausmittel bei Verbrennungen, gegen Husten und auch bei Magenbeschwerden.

Welche Varianten von Leinöl gibt es?

Leinsamenöl VariantenEs gibt unterschiedliche Varianten vom Leinsamenöl, die zu unterschiedlichen Zwecken zum Einsatz kommen. Das kaltgepresste Leinöl ist am häufigsten verbreitet. Es eignet sich für die Küche, als gesundes Nahrungsergänzungsmittel für Tiere, sowie auch als ausgezeichneter Holzschutz. Beim heiß gepressten Leinöl wird der Leinsamen zu Mehl verarbeitet. Anschließend wird das Leinsamenmehl zusammen mit heißem Wasser geröstet, bis unter ständigem Rühren das Öl entsteht. Heißgepresstes Leinsamenöl muss in der Regel erst vom enthaltenen Rohleinöl getrennt werden. Ansonsten gibt es auch noch sonnengebleichtes Leinöl, was auch als Standöl bekannt ist. Es kommt unter anderen beim Geigenbau zum Einsatz.

Leinsamenöl gibt es in Flaschen oder auch in Kapselform in größeren Supermärkten, Drogerien und Reformhäusern zu kaufen. Ansonsten kann man sich natürlich auch das Leinöl und die Leinöl Kapseln über das Internet bestellen. Die Kapseln haben den Vorteil, dass sie leichter zum Einnehmen sind, wenn man den nussigen Geschmack nicht mag. Die Preise variieren je nach Anbieter, Qualität und Herkunftsland. 100 ml kaltgepresstes Leinöl kosten durchschnittlich zwischen 1 bis zu 10 Euro, wobei man allerdings auch Angebote findet, wo 100 ml Leinsamenöl um die 20 Euro kosten. Die Leinöl Kapseln kosten zwischen 0,06 bis 0,10 Euro pro Stück.

Wie ist die Leinsamenöl Verwendung?

Leinsamenöl hat leider eine geringe Haltbarkeit und schmeckt ganz frisch am besten. Es ist deshalb empfehlenswert, nur kleine Mengen davon zu kaufen. Hat das Öl einen bitteren Geschmack, dann ist es ranzig. Da es einen niedrigen Schmelzpunkt von bis zu -20 °C hat, kann man das Leinsamenöl auch problemlos im Tiefkühlfach lagern, es wird nicht fest und dabei wird auch der Geschmack nicht beeinträchtigt. In der Küche eignet sich Leinöl eher für die kalte Speisezubereitung oder wenn nach dem Garen die Gerichte mit dem nussigen Öl verfeinert werden. Es schmeckt sehr gut zu Salaten, Gemüsegerichten, sowie auch zu Rezepten wie z.B. saurer Hering in Sahnesauce, zu Gurkensalat oder auch zu Pellkartoffeln mit Quark. Einige Tropfen Leinöl kann man aber auch in Saftzubereitungen geben und zum Müsli.

Leinöl WirkungLeinöl kann man auch in das Tierfutter geben, so dass die Verdauung besser unterstützt wird und Tiere wie Hunde, Katzen und auch Pferde ein schönes glänzendes Fell bekommen. In der Volksmedizin sind Umschläge mit Leinsamenöl empfehlenswert, bei Verbrennungen und Hautschäden. Nicht umsonst wird dieses hochwertige Öl in der Pharmazie für die Herstellung von Naturseifen verwendet, für Salben und auch für Wundpuder. In der Industrie ist Leinöl ein wichtiger Rohstoff für die Herstellung von Linoleum, Lacken und Farben.

Welche Mengen an Leinöl sind gesund?

Es ist allgemein bekannt, dass jeder Mensch anders reagiert. Wer bis jetzt noch nicht auf Omega-3-Fettsäuren geachtet hat, sollte seinen Organismus erst einmal langsam daran gewöhnen und nicht mehr als einen Esslöffel davon pur einnehmen oder für die Speisezubereitung verwenden. Es ist empfehlenswert, nicht mehr als 3 Esslöffel täglich zu konsumieren. Die Grenze liegt bei einer kritischen Dosis von 100 g pro Tag, allerdings wird auch sicherlich niemand auf die Idee kommen, solche Mengen davon zu sich zu nehmen. Bei einer langsamen Verdauung kann man einen bis zwei Löffel Leinsamen vor dem Frühstück essen oder dieselbe Menge in das Smoothie oder Müsli geben. Ansonsten kann man natürlich auch zwei Leinöl Kapseln mit etwas Wasser oder einer anderen Flüssigkeit einnehmen, was ganz besonders praktisch ist.

3 Leinöl Rezeptideen

1) Leinöl Fruchtsmoothie

Zutaten:

  • 250 ml Buttermilch
  • 2 Orangen
  • 1 Möhre
  • 2 EL Leinsamenöl
  • 1 EL Honig

Zubereitung:
Die Orangen und die Möhre schälen, klein schneiden und dann zusammen mit den anderen Zutaten in den Mixer geben und zu einem cremigen Saft verarbeiten.

2) Pellkartoffeln mit Leinöl und Quark

Zutaten:

  • 500 g Kartoffeln
  • 350 g Quark
  • ½ Bund Schnittlauch
  • 125 ml Milch
  • 2 EL Sahne
  • 1 TL Kümmel
  • Salz und Pfeffer
  • 2 EL Leinöl

Zubereitung:
Die Kartoffeln waschen und bürsten und dann ungeschält ca. 20 Minuten zusammen mit dem Kümmel und Salz in kochendem Wasser garen. In der Zwischenzeit den Quark mit der Sahne und der Milch vermengen und die klein geschnittenen Schnittlauchröllchen dazugeben. Die fertigen Kartoffeln abschrecken und dann pellen. Dann werden die Kartoffeln mit dem abgeschmeckten Quark angerichtet und das Leinöl darüber geträufelt.

3) Salatdressing mit Leinöl

Zutaten:

  • 250 g Naturjoghurt
  • 2 EL Leinsamenöl
  • 2 EL Zitronensaft
  • frisch gehackte Petersilie
  • Dill und Schnittlauch
  • Salz und Pfeffer

Zubereitung:
Die Küchenkräuter mit dem Naturjoghurt vermengen, dann das Öl und den Zitronensaft hinzufügen und nach Geschmack würzen.

Fazit zum Leinsamenöl

Leinsamen gepresst als ÖlAuch wenn sich nicht jeder Mensch für den leicht nussigen Geschmack vom Leinsamenöl begeistern kann, handelt es sich dabei um ein sehr gesundes Nahrungsmittel, mit dem sich zahlreiche Krankheiten und Beschwerden vorbeugen lassen. Beim Kauf sollte man sich für kaltgepresste Bioqualität entscheiden, um von den wertvollen Inhaltsstoffen profitieren zu können. Das dickflüssige und goldgelbe Leinöl kann man übrigens auch mit einem neutralen Öl vermengen und für Salat- oder Gemüsezubereitungen verwenden. Der charakteristische Geschmack vom Leinsamen eignet sich sehr gut zu Joghurt- und Quarkgerichten, zu Käse, sowie auch zu Fischrezepten. Eine tägliche Einnahme von nur einem Esslöffel Leinsamenöl kann über einen längeren Zeitraum hinweg zu einer Verdünnung des Blutes führen, weshalb auch die Risiken für Herz-Kreislauf-Krankheiten reduziert werden können.

Es ist wichtig darauf zu achten, dass das Licht und Wärme empfindliche Leinöl dunkel und vor allem auch kühl gelagert werden sollte, damit es nicht so schnell ranzig wird. Auch wenn ranziges Leinsamenöl nicht mehr für den Verzehr geeignet ist, braucht man es nicht entsorgen, da es ein ideales Mittel für die Holzpflege der Möbel, sowie auch für die Schuhpflege geeignet ist.

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